Das Münchner Bürgerbegehren „Grünflächen erhalten“ wurde von einer Gruppe aktiver Bürgerinnen und Bürger initiiert. Die Anfänge liegen im Münchner Osten: 2016 sollte ein Teil der Truderinger Unnützwiese, die im Stadtteil als Naherholungsgebiet sehr beliebt und alles andere als unnütz war, der Wohnbebauung geopfert werden – so die Pläne des Münchner Stadtrats. Und das, obwohl die Unnützwiese seit 2005 als „Allgemeine Grünfläche“ ausgewiesen und der Stadt München ursprünglich im Jahr 1920 zu diesem Zweck unentgeltlich übertragen worden war.  Die Pläne zur Bebauung waren in der Verwaltung bereits weit fortgeschritten, und besonders Oberbürgermeister Dieter Reiter trieb sie weiter voran.

Binnen weniger Tage nach Bekanntwerden der Bebauungspläne organisierten sich über hundert Truderinger, um für den Erhalt der Unnützwiese einzutreten. Ein Kernteam von ca. zehn Personen bündelte den Protest als Bürgerinitiative „Rettet die Unnützwiese“. Die sog. „Umwidmung“ der Fläche als Bauland und ihre Bebauung konnte nur dieses massive bürgerschaftliche Engagement  verhindern – mit Erfolg!

Im Kontakt zu anderen Stadtteilen und der Lokalpolitik wurde schnell klar, dass der ständige Bevölkerungszuwachs der Stadt die verbliebenen Freiflächen überall in München stark gefährdete. Aus dem Engagement für die Unnützwiese entstand so die Idee, auch andere Grünflächen in München dauerhaft vor Bebauung zu schützen. Ende 2016 erwuchs daraus das Bürgerbegehren „Grünflächen erhalten“, um Münchens Parks, Grüninseln und Freiflächen eine Stimme zu geben.

Nach einer Pandemie-bedingten Unterbrechung sind wir nun wieder mit vollem Einsatz dabei, um Münchens Parks, Grüninseln und Freiflächen zu schützen. Ende 2019 hat sich auch die ÖDP München dazu entschlossen, die Initiatoren des Bürgerbegehrens zu unterstützen, in diesem Jahr 2022 folgten zahlreiche weitere Organisationen im Unterstützer- und Trägerkreis.