Die Münchner Grünflächenpolitik der vergangenen Jahren ist, öffentliche Grünanlagen der Bebauung preis zu geben. Konkrete Vorstöße dazu gab es u. a. im Kustermannpark, im Nußbaumpark (Planung eines dezentralen Heizwerkes durch die SWM) und an der öffentlichen Grünanlage an der Adam-Berg-Straße in Ramersdorf. Letztere wurde mit der rot-grünen Stadtratsmehrheit im März 2021 in Bauland umgewidmet.

Der Konflikt zwischen rasantem Wachstum und Flächenverbrauch sowie dem Erhalt von innerstädtischen Grünanlagen zu Erholungs- und Gesundheitszwecken ist in München quasi allgegenwärtig. Die Stadtspitze will weiterem Wachstum Raum geben – erst im November 2021 erklärte die Stadtbaurätin hierzu, dass man auch Grünanlagen für Nachverdichtungsprojekte und weiteres Wachstum in Erwägung ziehen müsse.

Dabei heißt es in der Präambel der Münchner Grünanlagensatzung:

„Öffentlichen Grünanlagen kommt in einer hochverdichteten Großstadt neben ihren ökologischen und klimatischen Funktionen eine vorrangige Erholungs- und Freizeitfunktion für unterschiedliche Nutzergruppen zu; damit ist ein außerordentlich hoher Nutzungsdruck verbunden. Die nachfolgende Satzung dient dazu, den Erholungs- und Freizeitcharakter von Grünanlagen zu sichern und unterschiedliche, teils widerstreitende Nutzerinteressen einem gemeinwohlverträglichen Gesamtausgleich zuzuführen.“

Um diese Grünanlagen tatsächlich dauerhaft zu erhalten, möchten wir das Bürgerbegehren bis Sommer 2022 zum Erfolg führen. Denn: Neben der Minderung des Wohnungsdrucks, den natürlich auch wir nicht bestreiten, ist es für die hier lebenden Menschen genauso wichtig, Grün- und Freiflächen mit hohem sozialen Nutzen in der Stadt dauerhaft freizuhalten. Sie dienen der Naherholung durch intensive Spiel-, Sport- und Freizeitnutzung, sind kleinräumig verteilt und wohnungsnah. Außerdem ist München eine der am meisten versiegelten Städte Deutschlands. Klimawandel und Luftverschmutzung verschlechtern immer mehr das Stadtklima. Daher müssen Frischluftschneisen und Grünflächen erhalten bleiben und mit dem Bevölkerungsanstieg unbedingt auch wachsen.