München, 8. Juli 2022 – München heizt sich auf: Seit Jahren liegt die Durchschnittstemperatur in der Innenstadt bei über 11°C, im Jahr 2018 waren es sogar 12,4°C [1]. Die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 30°C nimmt stetig zu. So die Messwerte des Meteorologischen Instituts an der Ludwigs-Maximilians-Universität.

„Grund dafür ist auch die starke Versiegelung. Kaltluftentstehungsgebiete gehen verloren, im Sommer staut sich die Hitze über dem asphaltierten Boden und es fehlen immer mehr Bäume, die zur Kühlung und einem erträglichen Mikroklima beitragen“, erklärt Stefan Hofmeir, Initiator des Bürgerbegehrens „Grünflächen erhalten“.

„Deshalb engagieren wir uns für den Erhalt der städtischen Grünflächen, die nicht per se vor der Umwidmung in Bauland geschützt sind“, so Barbara Niegisch von der ÖDP München weiter. „Grünflächen spenden Schatten, sie kühlen, sie halten Frischluftkorridore offen und lassen Regenwasser versickern.“

Hitze kostet Menschenleben – vor allem in Städten

Bereits 44% der Fläche Münchens sind versiegelt, mehr als in jeder anderen deutschen Stadt. Zum Vergleich: In Berlin sind es 35%, in Freiburg 20%. Die zunehmende Hitze ist eine ernst zu nehmende Gefahr für die Gesundheit der Menschen, vor allem für diejenigen, die in dicht bebauten Städten leben. Zwischen 2018 und 2020 sind jüngsten Angaben zufolge in Deutschland 20.000 Menschen aufgrund von Hitze gestorben.

„Moderne Stadtplanung erkennt, dass der Erhalt von Grünflächen kein Nice-to-Have, sondern eine Voraussetzung für die Gesundheit der Menschen, vor allem in dicht bebauten Städten, ist. Um dieses Gemeinwohl für die Münchner sicher zu stellen wollen wir die öffentlichen Grünanlagen dauerhaft erhalten“, sagt Mit-Initiatorin Christine Burger.

Klimawandel in München

Mit stetig zunehmenden Hitzetagen und Tropennächten ist der Klimawandel in München deutlich spürbar. Besonders Innenstadtlagen mit Wärmeinseln, also Flächen ohne urbanes Grün und Bäume, sind stark betroffen. Für die vor Ort lebenden Menschen ist das gefährlich.

„Kühlende Oasen in der Stadt können durch nichts ersetzt werden – je mehr wir davon haben, des- to besser geht es den Menschen – gerade vulnerable Gruppen, wie in Städten lebende ältere Men- schen und Kinder brauchen Schutz vor Hitze. Den stellen Grünanlagen mit ihrem Kühlungseffekt sicher. Dieser natürliche Gesundheitsschutz und die damit verbundene Lebensqualität muss erhal- ten und erweitert werden“, erklärt Beate Merkel von Parents4Future München.

Schon mehr als 40.000 Münchnerinnen und Münchnern haben bereits für das Bürgerbegehren unterschrieben. Über 50.000 Unterschriften wollen die Träger insgesamt sammeln, um sicher zu gehen, dass genügend Gültige dabei sind. Für eine Einreichung bei der Stadt werden die Unterschriften von drei Prozent der Kommunalwahlberechtigten benötigt, dies sind etwa 34.000.

Über Grünflächen-erhalten.de

Das Bürgerbegehren entstand Ende 2016 aus der Bürgerinitiative Rettet die Unnützwiese. Zwischen Ende 2016 und heute wurden über 40.000 Unterschriften gesammelt. Durch die lange Zeitspanne des Sammelns ist ein Teil davon inzwischen ungültig. Um das Quorum von rund 34.000 gültigen Unterschriften sicher zu erreichen, werden ca. 50.000 Unterschriften gesammelt. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Unterschriften für ein Bürgerbegehren nicht online gesammelt werden dürfen, sondern nur physikalische Unterschriften gültig sind. Menschen, die uns beim Unterschriften-Sammeln unterstützen möchten, sind herzlich willkommen, aktuelle Sammeltermine finden sich auf der Website, wo auch Unterschriftenlisten angefordert werden können.

Bildmaterial, weitere Informationen und Kontakt für die Presse:

  • Stefan Hofmeir, Email: stefan.hofmeir@gruenflaechen-erhalten.de, Tel: 0163 463 634 7
  • Christine Burger, Email: christine.burger@gruenflaechen-erhalten.de, Tel: 0175 16 55556
  • Beate Merkel, Email: beate.lippmann@web.de, Tel: 0151 10725639
  • Barbara Niegisch, Email: barbara.niegisch@oedp-muenchen.de

Quelle:

[1] https://www.meteo.physik.uni-muenchen.de/~heinz/klima/

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